Prof. Stefan Knecht, Chefarzt des Neurozentrums der Schön Klinik Eilbek:

Das Gehirn steuert den Körper über zwei Nervensysteme, ein willkürliches und ein unwillkürliches, das sogenannte autonome Nervensystem. Dieses wiederum hat zwei unterschiedliche Zügel: den parasympathischen, der bei Erholung, Entspannung und Sex aktiv ist, und den sympathischen Zügel, der bei Kampf und Flucht aktiviert wird und dafür verantwortlich ist, dass wir vor Angst schwitzen. Diese Reaktion des Körpers ist ein Relikt, das aus der Urzeit stammt. Sie konzentriert unsere Kräfte für Verteidigung und Flucht: Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt, der Körper schüttet Substanzen wie Dopamin und Adrenalin aus, die unter anderem dazu führen, dass die Temperatur des Körpers steigt. Angstschwitzen senkt die Körpertemperatur wieder und beugt einer Überhitzung bei Kampf oder Flucht vor.