Bonn/Uxul. Archäologen der Universität Bonn haben im Regenwald Mexikos einen fußballfeldgroßen Wasserspeicher gefunden, dessen Boden mit Keramikscherben ausgelegt ist. Mit den darüber liegenden Kalksteinen sollten die Scherben anscheinend den künstlichen See abdichten. Erbaut wurde die Anlage vor etwa 1500 Jahren. Es ist das erste Beispiel für eine derartige Konstruktion bei den Maya.

Seit 2009 legen Forscher aus Bonn und Mexiko die alten Gemäuer der Mayastadt Uxul frei. "Dabei sind wir auf zwei quadratische Wasserspeicher von rund 100 Metern Kantenlänge gestoßen", erklärt Dr. Iken Paap. Sie leitet zusammen mit Professor Dr. Nikolai Grube und einem mexikanischen Archäologen das Projekt. "Aguadas" werden derartige Riesen-Pools genannt. Sie dienten der Trinkwasserspeicherung.

Die Bewohner von Uxul scheinen eine besonders trickreiche Methode ersonnen zu haben, um ihre Aguadas dicht zu bekommen. Bei einer Probebohrung fanden die Wissenschaftler heraus, dass der Boden fast lückenlos mit Keramikscherben - wahrscheinlich von Tellern - ausgelegt war. Eine enorme Keramikmenge: Die Aguadas in Uxul waren jeweils so groß wie zehn Olympiaschwimmbecken. Schließlich musste das kostbare Nass während der dreimonatigen Trockenzeit für mindestens 2000 Bewohner reichen.

Die Ausgrabungsstätte als PDF zum Herunterladen.