Das Umweltzentrum der Handwerkskammer feiert 25-jähriges Bestehen

Hamburg. Damit Umweltschutz in die Praxis einfließt, werden Handwerker gebraucht, die die entsprechenden Techniken installieren und für sie werben können. Aus dieser grundlegenden Idee heraus entstand das Zewu, das Zentrum für Energie-, Wasser- und Umwelttechnik der Hamburger Handwerkskammer. Damals das erste in Deutschland, ist es bis heute das größte seiner Art. Das Hamburger Vorzeigeprojekt feiert morgen sein 25-jähriges Bestehen.

Das Zewu bildet jedoch seit seiner Gründung nicht nur Techniker fort, sondern wendet sich auch an kaufmännische Entscheidungsträger, etwa von Wohnungsbaugesellschaften oder Betrieben. Es schult Hausmeister und andere Dienstleister und setzt "Umweltschutzberater" (heute Gebäudeenergieberater) ein.

"Zunächst ging es hauptsächlich um nachsorgenden Umweltschutz", sagt Dr. Kai Hünemörder, der seit 2009 das Zewu leitet. Es galt also vor allem, Abwasser zu behandeln, Abluft und Abfälle unschädlich zu machen. Im Laufe der Jahrzehnte wurde der vorsorgende Umweltschutz immer wichtiger: Abwässer und was sonst noch die Umwelt gefährdet, sollten gar nicht erst entstehen. Heute spiele die Energietechnik die Hauptrolle, so Hünemörder.

Das Zewu ist Teil des neuen, hochmodernen Elbcampus der Handwerkskammer Hamburg in Harburg. Vom Label für umweltfreundliche Textilreinigung in den Anfangsjahren über innovative Kleinkläranlagen, die in einem Projekt in Thailand gebaut wurden, bis zum Zewu-Mobil - ein Smart, der Hamburger Handwerksbetriebe berät - reichen die Aktivitäten des Zentrums. Vor allem dem kleinen Stadtvehikel ist es zu verdanken, dass das Zentrum jedes Jahr 500 Betriebe erreicht.

Mit den alarmierenden Szenarien des Weltklimarates im Jahr 2007 rückte der Klimaschutz in den Vordergrund - ein Bereich, in dem das Zentrum bereits zuvor gut aufgestellt war, etwa mit dem Solarzentrum Hamburg. "Die Nachfrage nach Solarschulungen hat uns in diesem Jahr komplett überrannt", erzählt Hünemörder. "Insgesamt schulen wir in diesem Jahr mehr als 100 Solarfachkräfte und gut 60 Servicetechniker für Windenergieanlagen." Private Eigenheimbesitzer werden mit dem Energiebauzentrum angesprochen. Es besteht aus einer Dauerausstellung zu Dämm-, Solar-, Heiz- und anderen Energietechniken für Einzelhäuser und einem kostenlosen Beratungsservice.

Für die Zukunft wünscht sich der Zewu-Leiter, dass die "thematische Verengung auf die CO2-Einsparung" wieder etwas nachlässt. "Wir brauchen mehr ganzheitliche Ansätze, etwa das ressourceneffiziente Bauen, bei dem es auch um den Materialeinsatz geht, und eine integrierte Produktpolitik."

Das Zewu feiert morgen Jubiläum im Elbcampus am S-Bahnhof Harburg, Zum Handwerkerzentrum 1. Alle Hamburger sind herzlich eingeladen zur Messe rund ums Energiesparen (10-18 Uhr) und Vorträgen und Workshops (halbstündig, 14 bis 17.45 Uhr).