Um den Zauberwürfel zu knacken, bedarf es maximal 20 Drehungen, fanden Forscher nach 30 Jahren heraus

Washington. Ein internationales Forscherteam hat sämtliche Lösungen herausgefunden, mit denen das Rätsel des bunten Zauberwürfels Rubik's Cube gelöst werden kann. Dabei fanden die Tüftler einen Algorithmus, mit dem die Endposition des Würfels mit sechs einfarbigen Flächen immer in maximal 20 Zügen erreicht wird.

Der Würfel, der 1974 von dem Ungarn Ernö Rubik erfunden wurde und aus kleinen Würfeln in sechs Farben, die in drei Dimensionen bewegt werden können, besteht, verzaubert seitdem die Welt. 300 Millionen Exemplare wurden verkauft. "Jeder, der den Würfel löst, nutzt einen Algorithmus, also eine Abfolge von Schritten zur Lösung", erklärte das Team von Mathematikern, dem auch der deutsche Mathematiklehrer Herbert Kociemba angehört.

"Es gibt viele unterschiedlich komplizierte Algorithmen, diejenigen, die ein Mensch sich merken kann, umfassen meistens mehr als 40 Schritte", erläutern die Forscher. Auf der Suche nach dem idealen Algorithmus kamen die Mathematiker auf die Zahl 20 - "Gottes Zahl", wie sie sie nennen.

Die Suche nach der schnellsten Methode, um den Zauberwürfel zu beherrschen, dauerte 30 Jahre. "Nach der Erfindung des Würfels dauerte es allein 15 Jahre, um eine Position zu finden, aus der er mit 20 Schritten gelöst werden kann", hieß es, "da ist es nur angebracht, dass wir 15 Jahre später beweisen, dass alle Positionen mit 20 Zügen gelöst werden können." Bei ihrer Studie setzten die Tüftler mehrere Computer ein. Dabei arbeiteten sie knapp 56 Millionen verschiedene Positionen des Würfels durch, von denen sie jede einzelne in "lediglich ein paar Wochen" lösten ( http://kociemba.org/cube.htm ).

Rubik's Cube fasziniert seit seiner Erfindung Menschen in aller Welt. Im Jahr 1981, sieben Jahre nach der Einführung des Würfels, schaffte der Mathematiker Morwen Thistlethwaite die Lösung in 52 Zügen. 1992 gelang es Michael Reid in 39 Zügen, einen Tag später stellte Dik Winter mit 37 Züge einen neuen Rekord auf. Die schnellste Zeit, in der die Farbflächen wieder gleichgeschaltet wurden, lag 1982 bei 19 Sekunden - damit wurde der Hamburger Ronald Brinkmann Deutscher Meister. Mittlerweile liegt die Bestmarke bei 7,08 Sekunden, aufgestellt von dem Niederländer Erik Akkersdijk.