Dr. Mark Dubiel, Oberarzt der Klinik für Innere Medizin/ Kardiologie, Ev. Amalie-Sieveking-Krankenhaus:

Von außen sehen Wirbeltiere auf beiden Körperhälften gleich aus. Doch im Inneren setzt sich die Symmetrie nicht fort. Die Organe bekommen während der Embryonalentwicklung ihren Platz zugewiesen. Ursache sind kleinste Wimpern, die sich auf embryonalen Zellen befinden. Sie schlagen synchron im Kreis und bewirken einen nach links gerichteten Flüssigkeitsstrom. Dadurch kommt es zur Signalkaskade, die dazu führt, dass das Herz asymmetrisch links angelegt wird. Bei Menschen mit unbeweglichen Wimpern entscheidet der Zufall über die Orientierung der Organe - und bei der Hälfte ergibt sich die seitenverkehrte Orientierung, der "Situs inversus". In Deutschland wird etwa einer von 20 000 Säuglingen mit vertauschten Organen geboren: Bei ihm schlägt das Herz also rechts.