Der Tauchboot-Einsatz ist der Höhepunkt der “Polarstern“-Expedition

Bremerhaven. Bei 79 Grad nördlicher Breite hat das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) sein autonomes Unterwasserfahrzeug auf die erste Untereis-Mission in der Arktis geschickt. Das vier Meter lange, torpedoförmige Tauchboot wurde von Bord des Forschungseisbrechers "Polarstern" im dichten Treibeis eingesetzt. Der Helikopter fischte es anschließend zwischen den Eisschollen wieder heraus.

"Wir sind eine der ersten Arbeitsgruppen weltweit, die eine derartige Untereis-Mission erfolgreich durchgeführt haben. Darauf haben wir lange hingearbeitet", sagt Expeditionsleiter Dr. Thomas Soltwedel. "Die gewonnenen Proben und Messwerte werden uns Aufschluss geben über die pflanzliche Produktion im Übergangsbereich zwischen dem permanent eisbedeckten Arktischen Ozean und seinen eisfreien Randbereichen."

Das Boot kann bis zu 3000 Meter tief tauchen und maximal eine Entfernung von 70 Kilometern mit einer mittleren Geschwindigkeit von fünf bis sechs Kilometern pro Stunde zurücklegen. Der Kurs, die gewünschte Tauchtiefe und Auftauchposition werden vor dem Einsatz in den Bordcomputer eingegeben. Das Fahrzeug führt dann seine Mission ohne Verbindung zum Forschungsschiff selbstständig durch. Während des etwa einstündigen Tauchgangs zeichneten verschiedene Messinstrumente Temperatur und Salzgehalt des Wassers auf. Ein Lichtsensor erfasste die Sonneneinstrahlung nahe der Oberfläche, ein sogenanntes Fluorometer die Verteilung der Mikroalgen entlang der abgefahrenen Strecke. Ein neu entwickeltes System hat in konstanten Zeitintervallen 22 Wasserproben für spätere Analysen gewonnen.