Verbundprojekt testet am Prototypen Details zu Antrieb, Steuerung und Stromspeicher.

Dresden. Sie ist so lang wie eine Straßenbahn, so wendig wie ein Bus und fährt mit Strom: Forscher des Fraunhofer-Instituts für Verkehrs- und Infrastruktursysteme (IVI) in Dresden haben eine "AutoTram" entwickelt, ein Zwitter zwischen Bus und Straßenbahn, der in nicht allzu ferner Zukunft auf Gummireifen durch deutsche Städte rollen soll und dabei einfach weißen Linien auf den Straßen folgt. Ein entsprechendes Konzept entwickelten die Dresdner bereits vor einigen Jahren; jetzt entwickeln sie es an einem ersten realen Fahrzeug weiter.

Das innovative Nahverkehrssystem soll nicht nur ohne Schienen, sondern auch ohne kontinuierliche Stromzufuhr von außen - etwa mittels Oberleitungen - auskommen. Den nötigen Strom könnte eine Kombination aus Höchstleistungsbatterien und -kondensatoren bereitstellen, die an jeder dritten oder vierten Haltestelle neu aufgeladen werden. Dies muss sehr schnell gehen. Das ist heute nur mit sogenannten Superkondensatoren möglich, die zum Herzstück der Energiespeicherung werden könnten.

Die AutoTram ist einer von zwei Forschungsansätzen eines zwei Jahre laufenden Großprojekts zur Elektromobilität, in dem 33 Fraunhofer-Institute kooperieren. Das Bundesforschungsministerium fördert es mit 44 Millionen Euro. Der zweite ist ein Elektro-Pkw. "Mit unseren beiden Versuchsplattformen zeigen wir, dass die neuen Komponenten im Zusammenspiel funktionieren", betont Prof. Holger Hanselka, Koordinator des Projekts.

Der Prototyp der Busbahn dient hier als rollendes Testlabor, etwa zur Verbesserung des Elektroantriebs, der Steuerungstechnik sowie der Stromversorgung und -speicherung.