Gefäßstütze ist zehn Zentimeter länger als die bisher verwendeten

Reinbek. Eine neue schonende Behandlung der sogenannten Schaufensterkrankheit bietet jetzt das Krankenhaus Reinbek St.-Adolf-Stift an. Bei dieser Erkrankung zwingen arterielle Durchblutungsstörungen in den Beinen Betroffene dazu, schon nach kurzen Gehstrecken eine Pause einzulegen - um vermeintlich einen Blick in ein Schaufenster zu werfen.

Da die Ursachen Einengungen oder Verschlüsse der Arterien sind, besteht die Behandlung in der Regel darin, operativ einen Bypass zu legen oder das verschlossene Gefäß über einen Katheter mit einem Ballon aufzuweiten und eine Gefäßstütze, einen sogenannten Stent, einzusetzen.

Jetzt haben die Radiologen im Krankenhaus Reinbek zur Behandlung von Verschlüssen der Oberschenkelarterien eine neue Stentprothese zur Verfügung, die aus heparinbeschichtetem Goretex besteht und mit einer Länge von 25 Zentimetern zehn Zentimeter länger ist als bisherige Stents. "Damit können wir auch langstreckige Verschlüsse behandeln", sagte Prof. Gerrit Krupski-Berdien, Chefarzt der Radiologie im Krankenhaus Reinbek. Vor wenigen Tagen hat er diese neue Stentprothese erstmals einer 67 Jahre alten Patientin eingesetzt.

Bei der neuen Prothese ist das Risiko eines erneuten Arterienverschlusses im Vergleich zu früheren Modellen geringer. Denn um langstreckige Verschlüsse mit Stents zu behandeln, mussten vorher zwei Stentprothesen eingesetzt werden, die sich überlappen. An solchen Überlappungsstellen kommt es aber vermehrt zu erneuten Verschlüssen. "Und bei bisher üblichen metallischen Gefäßstützen traten vermehrt Materialbrüche auf, die ebenfalls erneute Verschlüsse zur Folge hatten", sagte Krupski-Berdien. Das liege daran, dass die Oberschenkelarterie sehr beweglich sei.