Dr. Jakob Hallermann, Zoologisches Museum Hamburg:

Das Gehirn des Chamäleons rechnet die Bilder um und addiert sie. Während das menschliche Gehirn das gesehene Bild nur umdrehen muss, damit es nicht kopfsteht, sind die Prozesse im Kopf des Chamäleons viel komplexer. Das liegt vor allem an der Beschaffenheit seiner Augen. Die sitzen seitlich am Kopf des Reptils und sind überaus beweglich - so haben die Tiere ein Sichtfeld von 342 Grad. Das Bild, welches im Kopf des Chamäleons entsteht, müssen wir uns wie ein Panoramabild vorstellen. Aus vielen Einzelbildern ergibt sich ein großes Ganzes. Chamäleons sind die einzigen Tiere, deren Augen sich unabhängig voneinander bewegen können, aber auch synchron zueinander ein Objekt betrachten und 3-D-Bilder wahrnehmen können.