Dr. Andreas Schmidt-Rhaesa, Zoologisches Museum Hamburg:

Wer versehentlich einen Regenwurm mit seinem Spaten erwischt, tötet ihn nicht zwangsläufig. In der Regel überlebt zumindest eines der beiden Teilstücke. Dabei ist aber immer entscheidend, an welcher Stelle der Wurm durchtrennt wird. Der Kopfteil des Regenwurms kann den Hinterteil auf jeden Fall wieder nachbilden, ganz egal, wo der Wurm durchtrennt wurde. Das hintere Ende stirbt in der Regel ab. Nur wenn die Trennung sehr weit vorne stattfindet, ist wiederum das Hinterteil in der Lage, den Kopf neu zu bilden. Damit dies erfolgt, darf die Trennung nicht weiter als vier Muskelringe hinter dem Kopf erfolgen. Die Regeneration funktioniert durch zahllose Stammzellen, die in der Lage sind, bei Verletzungen Nerven, Muskeln, Sinnesorgane oder andere Gewebe auszubilden.