Prof. Werner-Michael Kulicke, Institut für Technische und Makromulekulare Chemie, Universität Hamburg:

Die meisten Klebstoffe, die uns im Alltag begegnen, bestehen aus Polymeren. Das sind Molekül-Verbindungen, die Materialien durch Flächenhaftung (Adhäsion) verbinden und dabei eine hohe innere Festigkeit (Kohäsion) entwickeln. Oft benutzen wir Klebstoffe aus der Tube. Dazu gehören etwa physikalisch abbindende Kleber, bei denen die Polymere in einer Flüssigkeit gelöst sind. Erst wenn die Flüssigkeit aus der Tube kommt, verdampft das Lösungsmittel; die Polymere härten aus und kleben. Außerdem gibt es chemisch aushärtende Klebstoffe wie Sekundenkleber, die in der Tube ebenfalls flüssig vorliegen. Aber sie härten erst im Kontakt mit Luftfeuchtigkeit aus. Ihre Klebewirkung entfaltet sich schneller, die Festigkeit ist meistens größer.