Tonscherbe zeigt Satzfragment, möglicherweise aus einem Brief des Königs an den Pharao

Jerusalem. Archäologen haben in Jerusalem die älteste bekannte Inschrift der Stadt entdeckt. Die zwei Zentimeter breite und knapp drei Zentimeter hohe Scherbe einer Tontafel sei 3400 Jahre alt, teilten die Wissenschaftler am Montag mit. Die Schriftzeichen seien in Akkadisch, was zu der Zeit die Sprache der diplomatischen Beziehungen gewesen sei. Dies zeige, welche Bedeutung Jerusalem schon während der Bronzezeit gehabt habe.

Die Archäologen fanden die Toninschrift den Angaben zufolge im Ostteil der Stadt im Bezirk Ophel südlich des Tempelbergs, als sie Schutt von Ausgrabungsarbeiten siebten. Die nur einen Zentimeter dicke Miniatur-Tontafel stammt wahrscheinlich aus dem ehemals königlichen Keilschriftarchiv. Die Wissenschaftler haben darauf Wörter wie "sie", "später" und "ihnen" entziffert. Nach einer Theorie könnte es sich um die Abschrift eines Briefes vom damaligen König von Jerusalem Abdi-Heba an Pharao Amenophis IV. (Echnaton) handeln.

Bisher galt ein Schriftstück aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. als das älteste in Jerusalem gefundene.