Prof. Jan Fritsche, Department für Ökotrophologie, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg:

Es gibt mehrere Unterschiede, von denen drei besonders wichtig sind. Als Obst bezeichnet man erstens Früchte von sogenannten mehrjährigen Sträuchern oder Bäumen, etwa von einem Kirschbaum. Mehrjährig bedeutet, dass die Pflanzen viele Jahre lang im Frühling blühen und neue Früchte bilden können - im Gegensatz zu Pflanzen, die Gemüse erzeugen: Diese sterben meist nach einem Jahr, spätestens aber nach zwei Jahren ab. Deshalb muss man z. B. Tomatenpflanzen jedes Jahr neu setzen. Zweitens bezeichnet man nur die Frucht einer Pflanze als Obst, während die restlichen Teile ein Gemüse sein können, z. B. Möhren (Wurzeln), Rhabarber (Stängel) oder Spinat (Blätter). Drittens essen wir Obst normalerweise roh, während wir Gemüse vor dem Verzehr meistens kochen.