Prof. Roland Wiesendanger, Institut für Angewandte Physik, Uni Hamburg

Eine Peitsche besteht in der Regel aus einem kurzen Stock und einem Seil aus Leder, das zum Ende hin immer dünner wird. Beim Schwingen der Peitsche entsteht am Ende des Stocks eine Schlaufe, die sich wie eine Welle in Richtung des dünneren Peitschenendes bewegt. Je näher die Schlaufe in Richtung des Peitschenendes kommt, umso weniger Masse wird bewegt. Da nun bei gleicher Energie immer weniger Masse bewegt wird, nimmt die Geschwindigkeit der Schlaufe stetig zu. Am Ende konzentriert sich die gesamte Energie des Peitschenschlags auf das kleine dünne Ende der Peitsche, das dann mit zweifacher Schallgeschwindigkeit durch die Luft rast und ähnlich einem Düsenjet, der die Schallmauer durchbricht, den bekannten Knall erzeugt. Ein Peitschenknall ist also ein Überschallknall.