Berlin. Zugfledermäuse verbrennen zu gleichen Teilen Energie aus ihren Fettreserven und aus der Nahrung. Das berichten Forscher des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in den "Proceedings" of the Royal Society of London.

Singvögel, die nachts wandern, benutzen nur ihre Fettreserven als Treibstoff. Denn in der Dunkelheit können sie keine Insekten jagen. Säugetiere, zu denen auch die Fledermäuse zählen, sind jedoch nicht in der Lage, einen hohen Energiebedarf allein durch die Fettverbrennung zu decken. Um die Energieversorgung der Tiere zu untersuchen, fingen die Forscher Rauhautfledermäuse während ihres Zugs aus dem Baltikum in den Süden ein und sammelten Atemproben. Bei reiner Fettverbrennung enthält der Atem weniger Kohlenstoff 13 (13C). Befeuert ein Tier seinen Stoffwechsel aber nur von der gerade gefressenen Nahrung, ist der Atem mit 13C angereichert. Die Forscher fanden heraus, dass Rauhautfledermäuse unmittelbar nach dem Fangen mittlere Werte hatten. Das deutet darauf hin, dass die Tiere Fett und aufgenommene Nahrung, also Insekten, als Treibstoff verbrennen.