Viele Promis suchen Hilfe bei Ärzten in der Asklepios-Klinik St. Georg. Der Ruf ihrer Spezialisten reicht weit über die Grenzen Hamburgs hinaus.

Hamburg. Der Literaturnobelpreisträger Günter Grass lässt sich hier zurzeit wegen Herzproblemen behandeln; weitere berühmte Patienten waren unter anderem die Musiker Udo Lindenberg und David Bowie sowie der Schriftsteller Siegfried Lenz. "Das Herz-, Gefäß- und Diabetes-Zentrum an der Asklepios-Klinik St. Georg genießt einen internationalen Ruf und ist weltweit eine der größten Kliniken für die Behandlung von Herzrhythmusstörunge n", sagt Asklepios-Pressesprecher Jens Bonnet. Der Chefarzt der Kardiologie, Prof. Karl-Heinz Kuck, zähle zur Weltspitze auf diesem Gebiet. Einer der Gründe, warum das Krankenhaus bei Prominenten so gefragt ist.

So gilt Kuck zum Beispiel als Koryphäe bei der Behandlung des Vorhofflimmerns durch die sogenannte Ablation. Beim Vorhofflimmern schlägt das Herz viel zu schnell und gleichzeitig unregelmäßig. Durch die Ablation, bei der die auslösenden Regionen in den Herzvorhöfen mithilfe eines Katheters verödet werden, wird das Herz wieder in seinen normalen Rhythmus gebracht.

+++ Grass in der Klinik: Er "genießt die Aussicht" +++

+++ Asklepios-Klinik spendet Betten für Afghanistan +++

Doch die Klinik hat noch in weiteren Fachbereichen hochkarätige Spezialisten zu bieten. Prof. Karl-Heinz Frosch, Leiter des Chirurgisch-Traumatologischen Zentrums in dem Krankenhaus, ist Experte für Knieoperationen. Er operierte auch im vergangenen Jahr den Boxprofi Dimitri Sartison, der sich eine komplizierte Knieverletzung zugezogen hatte. Auch die Behandlung schwerer Gelenkverletzungen ist ein Spezialgebiet des Unfallchirurgen. Dabei sei ihm besonders wichtig, schwer verletzte Gelenke zu reparieren und den Einsatz eines künstlichen Gelenks möglichst zu vermeiden, betont Frosch.

Ein besonderer Schwerpunkt des Zentrums ist die Versorgung von schwerstverletzten Patienten. Hier wird insgesamt ein Drittel der Schwerletzten versorgt, die in den vier Hamburger Traumazentren (UKE, Asklepios-Klinik Altona, Unfallkrankenhaus Boberg und AK St, Georg) behandelt werden. Abteilungen des Zentrums in St. Georg sind unter anderem die Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Neurochirurgie und Orthopädie, eine Plastische und Handchirurgie und die Sporttraumatologie. Das Einzugsgebiet ist groß: "40 bis 50 Prozent unserer Patienten kommen nicht aus unserer direkten Umgebung", sagt Frosch.

Die Behandlung von Skoliosen (seitlichen Verformungen der Wirbelsäule) ist das Spezialgebiet von Prof. Thomas Niemeyer. Er leitet in der AK St. Georg das Interdisziplinäre Wirbelsäulen-Zentrum Hamburg. Dort arbeiten Spezialisten der Wirbelsäulen-, Unfall- und der Neurochirurgie sowie der fachübergreifenden Frührehabilitation und der Physikalischen Medizin eng zusammen. Schwerpunkte dieses Zentrums sind neben der Behandlung von Verformungen der Wirbelsäule Therapien bei degenerativen Erkrankungen, Entzündungen, Verletzungen und Tumoren im Bereich der Wirbelsäule.

Bekannt ist das Krankenhaus auch für seine Hautklinik. In der Eduard-Arning-Klinik für Dermatologie und Allergologie werden Patienten etwa bei Schuppenflechte, Akne und Infektionen wie zum Beispiel der Wundrose versorgt. "Zu uns kommen Patienten aus dem ganzen Norden Deutschlands", sagt Prof. Christian Sander, Chefarzt der Klinik. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Behandlung von Hautkrebs.

Überregionale Bedeutung hat auch die Abteilung für Hämatologie und Stammzelltransplantation unter Leitung von Prof. Norbert Schmitz. Eine Transplantation wird häufig vorgenommen bei bestimmten Formen der Leukämie und Lymphomen. Die Stammzellen werden entweder von dem Patienten selbst entnommen oder stammen aus dem Blut oder dem Knochenmark eines gesunden Spenders. Als ständige Einrichtung der Deutschen Knochenmarkspenderdatei bietet die Abteilung auch die Möglichkeit, sich als Knochenmarkspender registrieren zu lassen. Einen Termin können Interessierte unter Tel.: 18 18-85 35 86 vereinbaren.

Ein weiterer Schwerpunkt des Krankenhauses ist die Strahlentherapie unter Leitung von Privatdozent Dr. Martin Busch. Dort werden unter anderem Tumoren der Brust, des Darmes, der Lunge und der Prostata behandelt. Darum, dass es im Idealfall gar nicht erst zu schweren inneren Krankheiten kommt, kümmert sich Prof. Heiner Greten, Chairman der Abteilung Prävention. Er hat jahrelang Helmut Schmidt und seine inzwischen verstorbene Ehefrau Loki medizinisch betreut und ist noch heute der behandelnde Arzt des ehemaligen Bundeskanzlers.

Die AK St. Georg ist das älteste Krankenhaus der Stadt. Seine Geschichte reicht zurück bis in das Jahr 1190. Damals wurde das dem Ritter Georg geweihte "Sekenhuus" errichtet. Heute verfügt die moderne Klinik über 19 Fachabteilungen mit insgesamt 637 Betten und mehr als 1500 Mitarbeitern. In dem Krankenhaus werden pro Jahr 28 000 Patienten stationär und 50 000 ambulant behandelt.

Günter Grass geht es derweil gut. "Er hat vor, das Wochenende zu Hause zu verbringen", sagte Asklepios-Sprecher Rudi Schmidt. Ob sich der Schriftsteller mit einer besonderen Geste beim medizinischen Personal bedanken wird? David Bowie hatte 2004 der Klinik einen teuren Fernseher gespendet, den er sich als Patient extra zur Fußball-EM gekauft hatte.