Berlin. Es gab bereits Hinweise, dass sich Elektronen unter bestimmten Bedingungen in einem Festkörper aufspalten könnten, eine empirische Bestätigung fehlte bisher allerdings. Diese hat nun ein Forscherteam um Justine Schlappa vom Helmholtz-Zentrum Berlin geliefert. Wie die Forscher im Fachjournal "Nature" berichten, bestrahlten sie eine Kristallstruktur aus Strontium-Kupferoxid mit Röntgenlicht. Dabei beobachteten sie, dass die durch das Licht angeregten Elektronen in dem Kristall jeweils in zwei bisher unbekannte Quasiteilchen zerfielen.

Das sogenannte Spinon trug dann den Spin des Elektrons, also seine Eigenrotation. Das Orbiton war der Träger des orbitalen Moments, der Bewegung um den Atomkern. Quasiteilchen können im Gegensatz zu Elementarteilchen nicht frei existieren, sondern nur in dem Festkörper, in dem sie erzeugt wurden. Die Erkenntnisse könnten das Verständnis von Supraleitern verbessern. Das sind Materialien, die unter bestimmten Bedingungen elektrischen Strom verlustfrei leiten.