Fossilien eines frühen Tyrannosaurus-Verwandten zeigen bis zu 20 Zentimeter lange Federn

Beipiao. In China haben Forscher erstmals Fossilien einer gigantischen gefiederten Dinosaurierart entdeckt. Der frühe Verwandte des Tyrannosaurus rex lebte vor 125 Millionen Jahren und wog ausgewachsen fast eineinhalb Tonnen. Er gehörte damit zu den größten Raubsauriern seiner Zeit. Sein Körper war dicht mit mehr als 15 Zentimeter langen, fadenartigen Federn bedeckt, belegen drei Skelette der neuen Art. Die Wissenschaftler tauften den gefiederten Raubsaurier daher Yutyrannus huali - Mandarinchinesisch für "schöner Federtyrann". Die Entdeckung liefere den ersten Beleg dafür, dass es auch sehr große Dinosaurierarten mit einem Federkleid gab, so die Forscher im Magazin "Nature".

Der größte bisher bekannte gefiederte Dinosaurier war der in der frühen Kreidezeit lebende Beipiaosaurus, der nur etwa 2,20 Meter lang wurde und 80 Kilogramm wog. "Es gab zuvor keine Fossilien, welche die Präsenz von Federn bei den großen Tyrannosauriern zeigten", schreiben Xing Xu vom Institut für Wirbeltierpaläontologie und Paläoanthropologie der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking und seine Kollegen. Daher sei man davon ausgegangen, dass die großen Raubsaurier nicht gefiedert waren. Der Fund des Yutyrannus werfe nun ein neues Licht auf die Entwicklung der Federn bei den Dinosauriern.

Entdeckt wurden die Fossilien in einer rund 125 Millionen Jahre alten Gesteinsformation in der chinesischen Provinz Liaoning. Dort stießen die Forscher auf drei fast vollständige Skelette mit gut erhaltenen Federresten - eines stammt von einem ausgewachsenen Tier, zwei von kleineren Jungtieren. Der Oberschenkelknochen des ausgewachsenen Exemplars ist 85 Zentimeter lang, laut der Forscher könnte der Yutyrannus daher deutlich größer als acht Meter gewesen sein.

Seine dünnen Federn standen parallel zueinander und waren mindestens 15 Zentimeter lang. "Die Verteilung der Federn deutet darauf hin, dass diese Art eine dicht befiederte Haut besaß", erklären die Forscher. Sie vermuten, dass Yutyrannus sein Federkleid als Anpassung an die Kälte entwickelte: "Er lebte während einer Zeit, die sehr viel kühler war als der Rest der Kreidezeit." Damals habe die durchschnittliche Lufttemperatur in der Region Liaoning nur rund zehn Grad betragen.