Düsseldorf. Der Dioxinfund in den Bio-Eiern eines nordrhein-westfälischen Hofes ist nach bisherigen Erkenntnissen ein Einzelfall, wie der Sprecher des zuständigen Verbraucherschutzministeriums in Düsseldorf am Mittwoch mitteilte. Der Dioxingehalt sei "nicht akut gesundheitsgefährdend". Dennoch sollten Verbraucher und Händler Eier mit der Stempelnummer 0-DE-0521041 vorsichtshalber sofort entsorgen, sagte er.

Die Eier stammen von einem Hof im Kreis Minden-Lübbecke in Ostwestfalen, wie die Kreisverwaltung bestätigte. Die Behörden gehen davon aus, dass die Ware längst verkauft ist. In Eiern aus zwei von vier Ställen des Betriebs war eine bis zu sechsmal über dem Grenzwert liegende Konzentration des dioxinähnlichen PCB (Polychlorierte Biphenyle) festgestellt worden. Letztmalig seien Eier aus dem Betrieb am 7. März an einen Verpacker ausgeliefert worden. Sie hatten das Mindesthaltbarkeitsdatum 31. März. Wie viele belastete Eier in den Handel gelangt sind, sei bisher nicht geklärt, sagte der Sprecher des Ministeriums.

Geklärt werden müsse zudem, ob der Betrieb oder der Verpacker der Eier die Dioxin-Belastung früher hätte melden müssen. So sei die PCB-Belastung zunächst in einem privaten Labor festgestellt worden, das von dem Verpackungsbetrieb die Eier erhalten hatte. Am 15. März sei eine erhöhte Belastung festgestellt worden. Der Verpacker habe die Eier daraufhin an den Erzeuger zurückgeschickt. Doch erst nachdem bei einer zweiten Untersuchung erneut erhöhte Dioxin-Werte festgestellt worden waren, habe der Verpackungsbetrieb den Kreis Minden-Lübbecke informiert. Das war Ende März. In diesem Zusammenhang gebe es noch "eine Reihe von Fragen", sagte der Sprecher.

Auch nach der Ursache suchen die Behörden noch. In dem auf dem Hof derzeit verwendeten Futter seien keine Verunreinigungen gefunden worden. Genauere Erkenntnisse erhoffe man sich von der Analyse der Rückstellproben des älteren Futters. Der Lieferant sitze in Niedersachsen. Die dortigen Behörden seien eingeschaltet worden.

Weil das Mindesthaltbarkeitsdatum der letztmalig vom Hof ausgelieferten Eier abgelaufen sei, liegt nach Einschätzung des Ministeriums vermutlich keine belastete Ware mehr in den Supermärkten. Der Hof wurde nach dem Fund vorerst gesperrt.