Der ehemalige Hamburger Umweltsenator ab August Alleinvorstand der Deutschen Wildtier-Stiftung

Hamburg. Prof. Fritz Vahrenholt meldet sich zum Thema Natur und Umwelt in Hamburg zurück. Noch ist der ehemalige Hamburger Umweltsenator (1991 bis 1997) zwar Vorsitzender der Geschäftsführung der RWE Innogy, eines Tochterunternehmens des Energiekonzerns RWE. Doch bereits zum 1. August wird er sich in der Hansestadt wieder für Natur- und Artenschutz engagieren: als Alleinvorstand der Deutschen Wildtier-Stiftung.

Zuletzt hatte der 62-jährige Honorarprofessor der Universität Hamburg im Fachbereich Chemie mit seinem Buch "Die kalte Sonne. Warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet" eine kontroverse Diskussion angezettelt. Jetzt will er den Finger in eine andere Wunde legen: "Eine Vielzahl der großen Umweltorganisationen wie WWF und Greenpeace kümmert sich um alles Mögliche, von Energiepolitik bis Gesellschaftspolitik, aber der Naturschutz wird nicht mehr hinreichend vertreten", sagte er. Dabei sei ein Verlierer der Energiewende schon heute ausgemacht: "Die Natur - durch Vermaisung der Landschaft oder Abholzung von Wäldern für Windkraft- und Solaranlagen. Die Extensivierung der Energieerzeugung darf nicht auf dem Rücken unserer heimischen Wildpflanzen und -tierwelt erfolgen."

Fritz Vahrenholt wird Nachfolger des 73 Jahre alten Stifters Haymo G. Rethwisch, der sich nach 20 Jahren an der Spitze der Stiftung in das Präsidium des Kuratoriums zurückzieht. Der frühere Hamburger Unternehmer gründete die Deutsche Wildtier-Stiftung 1992, erhielt 2001 für seine Leistungen im Wildtier- und Naturschutz das Bundesverdienstkreuz und für sein stifterisches Engagement im Mai 2011 den Deutschen Stifterpreis. "Die Deutsche Wildtier-Stiftung hat mit Prof. Vahrenholt einen Mann für den Vorstand gewonnen, der über ökologische und ökonomische Kompetenz, Bekanntheit, politisches Ansehen sowie die Fähigkeit zum Querdenken verfügt", sagte Rethwisch zum Wechsel. Fritz Vahrenholt ist zudem bereits seit 2010 Mitglied des Stiftungskuratoriums.

Zentrales Anliegen der Deutschen Wildtier-Stiftung ist es nach eigenen Angaben, dem Thema Natur- und Artenschutz einen ähnlichen gesellschaftlichen Stellenwert zu geben, wie ihn Sport und Kultur seit Langem haben. Naturerlebnis- und Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche sollen dabei künftig ein besonderer Schwerpunkt sein.