Eugene. Mit seinen langsamen und würdevollen Bewegungen kann Tai-Chi Parkinson-Patienten den Alltag erleichtern: Das Gleichgewicht wird verbessert, das Risiko von Stürzen gesenkt. Das ergab eine Studie des Oregon-Forschungsinstituts Eugene, die im "New England Journal of Medicine" veröffentlicht wurde.

Parkinson, auch bekannt als Schüttel- oder Zitterlähmung, ist eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung. Die Betroffenen leiden an Muskelstarre, verlangsamten oder ruckartigen Bewegungen, Zittern und einer instabilen Haltung. Neben Medikamenten erhalten die Parkinson-Patienten häufig Physiotherapie.

Bei fast 200 Personen mit schwachen bis mittelmäßig ausgeprägten Symptomen der Krankheit verglichen die Forscher die Wirkung der altchinesischen Kampfkunst mit anderen Therapien. Zum Tai-Chi-Training kamen die Testpatienten zweimal wöchentlich. Dabei wurden die Übungen speziell auf die Parkinson-Patienten zugeschnitten: mit der Betonung auf schwingende Bewegungen und Gewichtsverlagerung. Eine Vergleichsgruppe besuchte andere Kurse, bei denen es stärker um Dehnung und Kräftigung ging.

Nach sechs Monaten schnitten die Tai-Chi-Schüler in Gleichgewichtstests, beim Laufen und Kontrollübungen deutlich besser ab als Patienten, die Dehnübungen in den Vordergrund gestellt hatten. Im Vergleich mit Erkrankten, die mit Widerstand die Muskeln kräftigten, lagen sie ebenfalls beim Gleichgewicht und in zwei weiteren Bereichen vorne. Bei der Reduzierung von Stürzen war Tai-Chi dem Dehnen überlegen und lag gleichauf mit der Kräftigungstherapie.