Prof. Christian Hübscher, Geophysiker an der Universität Hamburg:

Das Licht der Sonne vereint alle Spektralfarben in sich. Wenn es nun auf die Erdatmosphäre trifft, werden die Lichtstrahlen von den Luftmolekühlen abgelenkt. Die Stärke der Lichtbrechung ist dabei abhängig von der Wellenlänge des Lichtes. Blaue und violette Lichtanteile werden deutlich stärker abgelenkt als rote oder orangefarbene. Am Morgen und am Abend, wenn die Sonne dicht über dem Horizont steht, müssen ihre Lichtwellen einen deutlich längeren Weg durch die Luft zurücklegen als am Rest des Tages. Folglich werden die blauen Wellen des Lichts besonders stark abgelenkt, und wir sehen hauptsächlich die roten Lichtanteile, die dem Himmel seine charakteristische rote Farbe verleihen.