Regensburg. Dem Universitätsklinikum Regensburg ist ein Durchbruch bei der Behandlung von Lebertumoren gelungen. Prof. Hans J. Schlitt, Direktor der Klinik und Poliklinik für Chirurgie, und seine Arbeitsgruppe haben eine Methode entwickelt, mit der sich bisher nicht operable, sehr große Lebertumore oder mehrere verteilte Tumorknoten erstmals operativ entfernen lassen. Die chirurgische Fachzeitschrift "Annals of Surgery" bezeichnet die Methode als "einen der erfolgversprechendsten Fortschritte in der onkologischen Leberchirurgie bislang".

Bei dem neuen Operationsverfahren machen sich die Chirurgen die Regenerationsfähigkeit der Leber zunutze. Im ersten OP-Schritt werden die Tumore noch nicht entfernt, sondern die Leber wird durchgeschnitten. Die Ärzte trennen den befallenen Teil vom nicht befallenen. Die Blutversorgung des befallenen Teils wird teilweise unterbrochen; er verbleibt aber noch im Körper und erfüllt zum Teil die Funktion der Leber. Dann warten die Ärzte sieben bis zehn Tage. In dieser Zeit wächst der gesunde Leberteil fast auf das Doppelte. "Erst jetzt entfernen sie das Stück mit dem Tumor", so Schlitt. Die aus dem gesunden Teil nachgewachsene Leber übernimmt alle ihre Funktionen in ausreichendem Umfang.