Auch schleswig-holsteinische Ostseeküste ist “Hotspot der biologischen Vielfalt“

Berlin. Das Bundesumweltministerium gab gestern den Startschuss, um die sogenannten Hotspots der Biologischen Vielfalt in Deutschland besser zu fördern. Gemeint sind Regionen mit einer besonders hohen Dichte und Vielfalt von charakteristischen Tier- und Pflanzenarten, besonderen Populationen und Lebensräumen. Zuvor wurden 30 solcher Regionen ausgewählt. Ihr Schutz und die naturnahe Entwicklung sollen nun mit jährlich 15 Millionen Euro gefördert werden. Das Geld fließt in Forschungsprojekte, an die praktische Maßnahmen geknüpft sind.

Die herausragenden Naturgebiete nehmen elf Prozent der Fläche Deutschlands ein - von den Allgäuer Alpen und dem Hochschwarzwald im Süden über Vulkaneifel, Rhön und Harz bis zur Vorpommerschen Boddenlandschaft und schleswig-holsteinische Ostseeküste. Im landwirtschaftlich geprägten östlichen Schleswig-Holstein gilt die noch vorhandene typische Knickstruktur als besonders schützenswert, ergänzt durch besondere Waldtypen, verschiedene Moorformen sowie zahlreiche Fließ- und Stillgewässer. Auch viele Küstenabschnitte bergen Naturschätze, vor allem die rund 40 Kilometer lange Ostseeförde Schlei.

Die Förderung der Schlüsselregionen ist Teil der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt. Hier hatte der Naturschutzbund gerade am Freitag großen Nachholbedarf attestiert: "Allein durch Gesetze und die Ausweisung von Schutzgebieten werden keine Arten und Lebensräume gerettet. Es braucht vor allem die Finanzierung der Arbeit für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Sonst ist das akute Artensterben nicht zu stoppen."