Mit wenigen Klicks lassen sich gespeicherte Suchanfragen und weitere Spuren löschen

Hamburg. Google hat für seine Dienste zum 1. März neue Datenschutzregeln eingeführt. Durch sie kann der Konzern alle Daten, die ein Nutzer bei verschiedenen Google-Diensten erzeugt, zusammen auswerten. Google begründete die Neuerung damit, Such-ergebnisse besser auf die Nutzer zuschneiden zu können. Tatsächlich geht es wohl auch darum, Werbung genauer zu platzieren. Was aber, wenn man sich der Datensammlung entziehen will? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Was weiß Google über mich?

Wenn man bei einem oder mehreren der Google-Dienste angemeldet ist - etwa bei Google Mail, Google + , YouTube und Picasa - und die Funktion "Web-Protokoll" aktiviert hat, speichert Google alle Suchanfragen und alle von den Treffern aus aufgerufenen Websites unbeschränkt lange. Darüber hinaus können die einzelnen Google-Dienste je nach Einstellung sämtliche Aktionen speichern, etwa Chatprotokolle. Wird nur die Suchmaschine genutzt, speichert Google das Datum und den Zeitpunkt der Anfrage und die mit ihr verknüpfte IP-Adresse. Das ist eine Zahlenfolge, die jeder Computer beim Surfen im Internet wie ein Kennzeichen überträgt. Sofern die Browsereinstellungen es zulassen, platziert Google auf dem Computer Cookies, kleine Dateien, die bevorzugte Einstellungen protokollieren, etwa, ob man meist auf Englisch sucht. Aus Tausenden Anfragen eines Nutzers ("Hautallergie", "Hotels in Barcelona", "Trauringe") ergibt sich zwar ein Bild der Absichten, Vorlieben und Probleme, das mit der IP-Adresse des Nutzers verbunden ist. Dessen Namen, Anschrift und Telefonnummer kennt aber nur der jeweilige Internetanbieter (z. B. Telekom, 1&1). Die Verknüpfung von IP-Adresse und Surfverhalten stoppt Google nach neun Monaten, die Cookie-Zuordnung nach 18 Monaten.

Wie kann ich verhindern, dass Google von mir erzeugte Daten sammelt?

Wer nicht bei Google angemeldet ist und nur die Suchmaschine nutzt, wählt die Adresse www.google.com/history/optout?hl=de und klickt auf "Anpassungen auf Grundlage der Suchaktivitäten deaktivieren". Unter Umständen muss man die Adresse zweimal aufrufen und - sofern man seine Cookies nach jedem Surfen löscht - diesen Vorgang vor jedem Surfen wiederholen. Einfacher ist es, Googles Suchmaschine gar nicht oder weniger zu nutzen und stattdessen etwa die Metasuchmaschine Ixquick. Der Betreiber Surfboard versichert, dass er keine IP-Adressen speichert. Surfboard betreibt auch startpage.com. Diese Suchmaschine gibt zwar Google-Treffer aus, sie ist aber als sogenannter Proxy-Server zwischengeschaltet, sodass das Suchverhalten nicht mit der IP-Adresse und den Cookies verbunden wird. Bei Google angemeldete Nutzer sollten das sogenannte Web-Protokoll deaktivieren. Das ist möglich über Googles Dashboard ( https://www.google.com/dashboard/ ), mit dem sich die populärsten Google-Dienste verwalten lassen. Dort loggt man sich ein, klickt auf "Konto" und "Web-Protokoll deaktivieren".

Wie kann ich Daten löschen?

Am besten im Dashboard. Einloggen, bis zur Rubrik "Web-Protokoll" scrollen und auf "Einträge entfernen oder Web-Protokoll leeren" klicken. Es erscheint eine Liste mit gespeicherten Suchanfragen, die sich komplett oder einzeln löschen lassen. In nahezu jedem Dienst, der im Dashboard aufgeführt wird, kann man zudem gespeicherte Aktionen - etwa den E-Mail-Verkehr - löschen. Dazu muss man sich teilweise etwas länger durch Reiter wie "Einstellungen" oder "Datenschutz" klicken.