Tyrannosaurus rex hatte mehr Kraft in den Kiefern als alle anderen Landtiere der Geschichte

Liverpool/Manchester. Sein Gebiss ist furchterregend, ein Arsenal aus bis zu 30 Zentimeter langen Zähnen. Doch wie kräftig der vor 65 Millionen Jahren lebende Tyrannosaurus rex damit zulangen konnte, ist umstritten. Zwei britische Forscher haben die Beißkraft des Raubsauriers nun mit einer eigens dafür entwickelten Software untersucht. Die Ergebnisse liegen weit über den bisherigen Schätzungen. Wie die Forscher im Journal "Biology Letters" berichten, bohrte sich ein einziger Zahn von T. rex mit einer Kraft in seine Beute, die einem Gewicht von bis zu 5,7 Tonnen auf weniger als einem Zentimeter Fläche entsprach.

In ihrer Studie hatten Karl Bates von der University of Liverpool und Peter Falkingham von der University of Manchester die Schädel eines jungen und eines ausgewachsenen T. rex mit Laserscannern vermessen. Am Computer rekonstruierten sie die Kiefermuskeln und berechneten deren maximale Kraft. Genauso simulierten sie die Beißkraft des Allosaurus, der etwa 80 bis 90 Millionen Jahre vor T. rex lebte, und die heutiger Alligatoren. Bisherige Studien seien von maximal 13 400 Newton Beißkraft ausgegangen, schreiben die Autoren, das entspricht 1,34 Tonnen Gewicht. Sie hingegen hätten Werte bis zu 57 000 Newton errechnet, das entspricht bis zu 5,7 Tonnen Gewicht. Damit sei der Biss sowohl absolut als auch bezogen auf die Körpergröße der kraftvollste aller Landtiere, die je auf der Erde gelebt hätten. Zum Vergleich: Ein erwachsener Löwe erreicht etwa 500 Kilogramm Beißkraft, Menschen kommen auf etwa 100 Kilogramm.