Der Süddeutsche und eine Unternehmerin aus Nordrhein-Westfalen wollen die ersten Touristen im All sein. Beide liefern sich ein Wettrennen.

Ubstadt-Weiher. Manche fahren gerne an den Gardasee, andere wollen lieber nach Australien. Und wieder andere zieht es in die Unendlichkeit des Weltraums. Ein Zahnarzt aus Ubstadt-Weiher (Baden-Württemberg) könnte der erste deutsche Weltraumtourist werden. Oder die nordrhein-westfälische Unternehmerin Sonja Rohde kommt ihm zuvor. Während sie schon seit Jahren mit dem Unternehmen Virgin Galactic und der Raumkapsel „SpaceShipTwo“ ins All will, hat Jos Gal das erste Ticket für das Raketenflugzeug „Lynx“ des kalifornischen Unternehmens Xcor ergattert. Das Projekt soll an diesem Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt werden.

Rohdes mehrfach verschobener Start ist für Ende des Jahres geplant, Gal soll 2014 in den Weltraum. Wer das Rennen macht, ist offen. Virgin Galactic hat für „SpaceShipTwo“ bereits eine Startbahn fertiggestellt und auch schon mehrere Testflüge absolviert: Dabei bringt ein Flugzeug die „SpaceShipTwo“ auf 15 Kilometer Höhe. Dort wird sie ausgeklinkt und steigt per Raketenantrieb steil nach oben in den Weltraum. Vom „Lynx“-Flieger sind bislang nur Animationen im Internet zu sehen. Er soll horizontal, also wie ein normales Flugzeug, ins All abheben.

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Der Markt scheint lukrativ zu sein. 380 Interessenten sind laut Rohde für den rund 200 000 Dollar (rund 150 000 Euro) teuren „SpaceShipTwo“-Flug vorgemerkt. 100 Weltraumbummler wollen für 95 000 Dollar (71 000 Euro) mit „Lynx“ ganz nach oben, sagt Gal. In 20 Jahren sollen solche Flüge an der Tagesordnung sein – und deutlich billiger.