Ärzte finden seit Beginn des Mammografie-Screenings doppelt so viele kleine Tumoren

Berlin. Im Kampf gegen Brustkrebs zeichnen sich in Deutschland erneut messbare Erfolge ab. Seit dem Start des Mammografie-Screening-Programms zur besseren Früherkennung im Jahr 2005 hätten Ärzte rund doppelt so viele kleine Tumore wie früher entdeckt, heißt es im neuen Bericht der Kooperationsgemeinschaft Mammografie, der gestern beim Deutschen Krebskongress in Berlin vorgestellt wurde.

Damit ist eine Heilung erkrankter Frauen leichter möglich als früher. Bei acht von 1000 Frauen wird heute Brustkrebs entdeckt. Vor der Einführung des Screening-Programms, bei dem alle Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre zur Röntgenuntersuchung auf Brustkrebs eingeladen werden, waren es zwei bis drei.

"Wir gehen davon aus, dass wir Leben retten können", sagte Karin Bock, Leiterin des Referenzzentrums Mammografie Südwest in Marburg. "Die besten Aussichten auf eine erfolgreiche Therapie des Brustkrebses bestehen für Frauen mit kleinen Tumoren, die nicht gestreut haben", so Bock. "Wenn der Krebs gestreut hat, können wir das Leben oft nur verlängern." Brustkrebs fordert unter allen Krebsarten bei Frauen in Deutschland die meisten Todesopfer. Laut dem Robert-Koch-Institut sterben pro Jahr rund 17 000 Frauen daran.

Der neue Bericht für die Jahre 2008 und 2009 kommt zum selben Ergebnis wie eine erste Studie für 2005 bis 2007: 30 bis 35 Prozent der entdeckten Tumore sind kleiner als ein Stecknadelkopf. Vor dem Screening fielen nur 14 Prozent der Tumore in dieser geringen Größe auf. Mit der Früherkennung ist der Anteil der gefährlichen schon kirschgroßen Tumore, die Metastasen bilden können, von 40 Prozent auf nur noch 19 bis 23 Prozent gesunken.

Bisher nimmt die Hälfte der angeschriebenen Frauen die Einladung zum Screening an.