Hamburg. Im Internet können Kinder vieles lernen, aber auch belastende Erfahrungen machen. Ein Beispiel ist Cybermobbing, die Diffamierung durch andere Menschen. Das Risiko, dass ihre Kinder so etwas erleben, verringern Eltern am ehesten, indem sie mit ihrem Nachwuchs über mögliche Gefahren reden. Zu diesem Schluss kommt ein neuer Bericht, den die Mitglieder des europaweiten Forschungsverbunds EU Kids Online heute veröffentlichen werden.

Für die Studie hatten Forscher, unter ihnen auch Experten vom Hans-Bredow-Institut für Medienforschung in Hamburg, in 25 europäischen Ländern rund 25 000 Interviews mit Kindern zwischen neun und 16 Jahren und ihren Eltern geführt. Die Auswertung ergab: Zwar sind restriktive Maßnahmen wie das Blockieren bestimmter Internetseiten oder Verbote, Fotos hochzuladen, durchaus wirksam, allerdings führen sie zum Teil dazu, dass den Kindern positive Erfahrungen im Internet vorenthalten werden. Stattdessen sollten Eltern zeigen, dass sie sich für das Internet interessieren; sie sollten ihre Kinder ermutigen, das Netz zu erkunden, und zeigen, dass sie ihnen grundsätzlich vertrauen - aber sie sollten auch mit ihnen über mögliche schlechte Erfahrungen sprechen und beim Surfen hin und wieder dabei bleiben.

Wie die Forscher herausgefunden haben, unterscheiden sich die elterlichen Maßnahmen je nach Land erheblich: So sind beispielsweise in der Türkei Einschränkungen sehr häufig; dagegen setzen skandinavische Eltern vor allem auf die Auseinandersetzung. Deutsche Eltern schränken zwar oft ein, setzen sich jedoch auch überdurchschnittlich oft mit der Onlinenutzung ihrer Kinder auseinander.