Er habe noch gesehen, wie Kinder an Asthma gestorben sind. Eine schreckliche Erfahrung. Auch das ist für Dr. Hans-Eberhard Heuer, 67, ein Antrieb für die Arbeit in seiner Praxis in Bahrenfeld. Die Kinder, die der Kinderpneumologe dort mit drei Kollegen behandelt, sind im Alter seiner Enkel: Louis, 6, Linus, 3, und Laurin, 1. Heuer will "das Schreckgespenst Asthma historisch werden lassen". Das erfordert Arbeit und viel Zeit.

An der fehlt es oft. Heuer setzt deshalb Prioritäten: Früher stach er jedes Wochenende in See, segelte in Richtung Stockholm oder Oslo. Der Wind hat gedreht, heute zählt anderes: "Ich genieße es zu sehen, wie sich meine Enkel entwickeln. Sie brauchen einen richtigen Großvater und nicht einen Opi, der nur arbeitet." Einen Traum will sich der Mediziner aber noch erfüllen: Ein befreundeter Arzt arbeitet in Kalkutta. "Sehr gerne würde ich ihn für ein paar Wochen bei seiner Arbeit in den Slums begleiten", sagt Heuer, der 1972 ein Praktikum in der Kinderklinik St. Georg absolvierte und "auch im nächsten Leben wieder Kinderarzt werden" würde.