Frankfurt. Frostfrei und mit hellen Lichtquellen ausgestattet, die potenzielle Beute anlocken - die blinden Passagiere hätten es in ihrer neuen Heimat schlechter treffen können. So aber wurde das Kölner Parkhaus unter dem Euro-Busbahnhof vorerst ihre erste Bleibe, nachdem sie aus dem Bus gekrabbelt waren. Der hatte sie aus einem der Mittelmeerländer mitgebracht.

Forscher des Frankfurter Senckenberg-Forschungsinstituts haben zwei neue Spinnenarten in Deutschland nachgewiesen. Nach dem ersten Fund der eingeschleppten Zitterspinnenart Holocnemus pluchei in Köln hat Dr. Peter Jäger Anfang dieses Jahres im Parkhaus am Mainzer Theater eine weitere Population der tierischen Einwanderer, sogenannten Neozoen, entdeckt. Darüber hinaus konnte noch eine eingeschleppte Art in Gebäuden unter anderem in Frankfurt am Main, Heidelberg und Bremen nachgewiesen werden: Die Kräuseljagdspinne hat eine Körperlänge von zwei Zentimetern und erinnert an die heimischen Wolfsspinnen.

Beide Arten seien für Menschen ungefährlich, so die Forscher. Allerdings würden auch giftige Schwarze Witwen aus Deutschland gemeldet. Bisher seien dieses jedoch Einzelsichtungen; Populationen, die sich fortpflanzten, seien nicht bekannt.