An vielen Bäumen sind sie zu sehen. Doch die Mistel braucht den ihren Wirt, um zu überleben. Ihn umzubringen würde keinen Sinn machen.

Dr. Hans-Helmut Poppendieck, Botaniker, Biozentrum Klein Flottbek: Nein - denn dann würden sie selbst mit absterben. Die Mistel als Parasit braucht den lebenden Baum. Zwar schädigt sie ihn - gerade wenn sie in Massen vorkommt -, aber wenn der Baum kümmert, kümmert auch die Mistel. Sie entnimmt ihm mit ihren Senkwurzeln Wasser und Nährstoffe, die der Baum sich selbst aus dem Erdreich holt. Wenn der Baum abstirbt, stellen seine Wurzeln ihre Wasseraufnahme ein. Er vertrocknet, und mit ihm die Mistel, die sich auf ihm angesiedelt hat. Ein einzelner Mistelbusch wird selten älter als 30 Jahre; sein Wirtsbaum wird viel älter. Kräftig wachsende Bäume können ihrerseits auch die Misteln zum Absterben bringen, indem sie sie in ihrem Wachstum einengen.

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