Deutsche Gesellschaft für Ernährung vervielfacht die empfohlene Dosis pro Tag

Bonn. Vitamin D ist wichtig für starke Knochen, für den Stoffwechsel und die Infektabwehr. Doch anders als andere Vitamine nehmen wir nur einen Bruchteil der benötigten Menge mit der Nahrung auf. Den größten Teil bildet der Körper selbst in der Haut - allerdings nur dann, wenn diese der Sonnenstrahlung ausgesetzt ist.

Wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) mitteilt, sind etwa 60 Prozent der Bevölkerung in Deutschland unzureichend mit Vitamin D versorgt. Um eine ausreichende Konzentration des Vitamins im Blut zu gewährleisten, hat die DGE jetzt neue Referenzwerte für die tägliche Zufuhr von Vitamin D festgelegt: Ausgehend von der Annahme, dass keine körpereigene Bildung des Vitamins stattfindet, sollte man 20 Mikrogramm Vitamin D pro Tag zu sich nehmen. Vorher wurden für Kinder, Jugendliche und Erwachsene fünf Mikrogramm und für ältere Menschen zehn Mikrogramm empfohlen. Die Vorgabe von zehn Mikrogramm für Säuglinge bleibt unverändert.

Da Jugendliche und Erwachsene täglich nur vier bis fünf Mikrogramm über die Ernährung aufnehmen, muss der restliche Bedarf in der Haut produziert oder die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten gedeckt werden. Bei häufigem Aufenthalt im Freien, insbesondere bei körperlicher Aktivität an der frischen Luft und mit ausreichend unbedeckten Hautpartien, könne ein genügend hoher Vitamin-D-Spiegel ohne Einnahme der Präparate erreicht werden, so die DGE.

Um zehn Mikrogramm Vitamin D zu bilden, muss sich ein Mensch mit dem Hauttyp III (mittelhelle Haut, braunes Haar, helle bis dunkle Augen, bräunt langsam und bekommt nur manchmal einen Sonnenbrand) von April bis Oktober auf dem 42. Breitengrad (z. B. Barcelona) zur Mittagszeit mit zu einem Viertel unbedeckter Haut drei bis acht Minuten in der Sonne aufhalten. In Deutschland reicht die Stärke der Sonnenbestrahlung nur etwa sechs Monate im Jahr für eine ausreichende Vitamin-D-Bildung aus.