Die Swarm-Mission soll Daten über das Magnetfeld der Erde liefern

Darmstadt. Der Klimawandel spielt für die Arbeiten der Europäischen Raumfahrtbehörde Esa eine immer wichtigere Rolle. Die Beobachtung entsprechender Prozesse mit Satelliten bilde in diesem Jahr einen Forschungsschwerpunkt, sagte Esa-Direktor Thomas Reiter gestern in Darmstadt, dem Sitz des Kontrollzentrums Esoc, wo er die wichtigsten Termine der europäischen Raumfahrt für 2012 vorstellte.

Für Juli ist der Start der Swarm-Mission geplant. Dabei handelt es sich um drei Satelliten, die erheblich genauer als bisher das Magnetfeld der Erde und dessen Veränderungen messen sollen. Mithilfe der Daten wollen Forscher die Wechselwirkungen zwischen dem Magnetfeld und weiteren physikalischen Einflüssen besser verstehen, um so neue Erkenntnisse etwa über Ströme in der Atmosphäre und die Zirkulation der Ozeane zu gewinnen. Beide Faktoren haben großen Einfluss auf unser Klima. Für den 23. Mai ist der Start der "MetOp-B"-Meteorologie-Mission geplant, einer gemeinsamen Entwicklung der Esa und der Europäischen Organisation zur effektiveren Nutzung meteorologischer Satelliten (Eumetsat), die bereits um die Erde kreisen. "Damit können Langzeitklimadaten besser erfasst werden", sagte Reiter.

Was die Erkundung des Weltraums angehe, strebten wieder mehr Nationen eine bemannte Expedition zum Mond an, sagte Reiter. Neben Deutschland seien auch die USA, Russland, China und Indien daran interessiert. Zur Vorbereitung einer möglichen Zusammenarbeit müssten Esa-Astronauten während ihrer Ausbildung schon Chinesisch lernen. Der Termin für eine neue Landung sei allerdings völlig offen. Darüber hinaus erwarte er "noch in diesem Jahrzehnt" eine Antwort auf die Frage, ob es Leben auf dem Mars gibt, sagte Reiter.