Keyworth. Ein britischer Wissenschaftler hat in einem unscheinbaren Schubfach wertvolle Fossilien-Arbeiten von Charles Darwin gefunden. Der Paläontologe Howard Falcon-Lang habe in einem geologischen Institut in der Nähe von Keyworth bei Nottingham die historische Sammlung in einer Schublade mit der Aufschrift "unregistrierte Pflanzenfossilien" entdeckt.

300 gläserne Objektträger lagen darin. Als er eines der Dias näher betrachtete, konnte er seinen Augen kaum trauen: "C. Darwin Esq." stand dort. Es habe eine Weile gedauert, bis ihm klar gewesen sei, dass es sich tatsächlich um die Signatur des berühmten Evolutionstheoretikers Charles Darwin handle, sagte Falcon-Lang. Mehr als 150 Jahre seien die einzigartigen Fundstücke unentdeckt gewesen.

Die umfassende Fossilien-Sammlung wurde nach Angaben des Paläontologen von Darwin und einigen seiner engsten Mitarbeiter zusammengetragen. Viele der Objekte stammten von der historischen Forschungsreise mit der "HMS Beagle", die den Grundstock für die spätere wissenschaftliche Karriere Darwins gelegt habe. Das Auftauchen der Sammlung in einer "düsteren Ecke" des British Geological Survey zeige, dass es von der Forschungsreise Darwins noch mehr zu lernen gebe als bisher vermutet. "Es befinden sich darunter viele sehr bedeutende Fossilien, von deren Existenz wir nichts gewusst haben", sagte Falcon-Lang. Eines der bizarrsten Objekte wurde von Darwins Freund und Kollegen John Hooker für die Nachwelt gesichert: ein Teil eines Prototaxites - eines 400 Millionen Jahre alten, baumgroßen Pilzes.

Zur Wiederentdeckung der Sammlung kam es bereits im April 2011. Danach habe es allerdings "eine lange Zeit" gebraucht, bis die Herkunft der Objekte zweifelsfrei geklärt gewesen sei, sagte Falcon-Lang.

Sehen Sie sich Darwins Funde im "Online-Museum" des British Geological Survey an: www.abendblatt.de/wissen-darwin