Zürich. Mehr als die Hälfte aller Demenzvorfälle bei älteren Menschen ist auf die Alzheimer-Krankheit zurückzuführen. Trotz intensiver Forschung ist es bis heute nicht gelungen, eine wirkungsvolle Therapie dagegen zu entwickeln. Bei den Betroffenen lagern sich Proteinfragmente in der grauen Hirnsubstanz ab, sogenannte Beta-Amyloid-Peptide. In letzter Zeit identifizierten Forscher eine Reihe synthetischer Wirkstoffe, die im Reagenzglas die Wechselwirkungen des Beta-Amyloid-Peptids im Frühstadium und zur faserartigen Endform (Fibrillen) unterbinden - eine erste Voraussetzung, um ein Medikament zu entwickeln.

Um die Wechselwirkungen zu verstehen, simulierten Forscher der Universität Zürich die Interaktionen am Computer. So konnten die Biochemiker eine Hierarchie von Interaktionsmustern zwischen Peptid und diversen Wirkstoffen identifizieren und stellten dabei überraschend fest: Die ungeordnete Struktur des Peptids ist maßgebend für die Interaktionen. Die Forscher wollen nun neue Wirkstoffklassen identifizieren, die mit dem Beta-Amyloid-Peptid interagieren.