Der “DNS-Changer“ soll weltweit mehr als vier Millionen Rechner infiziert haben
Hamburg. Es ist nur ein kleines Programm. Doch dieses sorgt dafür, dass der eigene Rechner nicht mehr genau das tut, was man möchte. Die unter dem Namen "DNS-Changer" bekannte bösartige Software verändert grundlegende Einstellungen an Windows- und Apple-Rechnern gleichermaßen und macht sie so für weitere Manipulationen anfällig.
Bereits im November konnte das FBI in Zusammenarbeit mit europäischen Ermittlungsbehörden mehr als 100 DNS-Server sicherstellen. Mit ihnen sollen weltweit mehr als vier Millionen Rechner zu kriminellen Zwecken verändert worden sein.
DNS-Server dienen als Internet-Telefonbuch, sie übersetzen Aufrufe wie " www.abendblatt.de " in computerlesbare IP-Adressen. Die gefälschten Telefonbücher öffneten stattdessen zusätzliche Werbeseiten oder leiteten die Anfragen im schlimmsten Fall auf Adressen um, die weitere Schadsoftware nachluden.
Als erste Maßnahme ersetzten die Behörden die seit - laut Angaben des FBI - mehr als vier Jahren laufenden Server durch ordnungsgemäß funktionierende. Am 8. März wird diese Übergangslösung eingestellt, die staatlich betriebenen Server vom Netz genommen. Alle vom "DNS-Changer" befallenen Rechner können ab diesem Zeitpunkt nicht mehr auf das Internet zugreifen, ihre Anfragen laufen ins Leere.
Zur Beseitigung des Schädlings und um sicherzustellen, dass die betroffenen Rechner in Deutschland auch weiterhin auf das Internet zugreifen können, haben die Telekom, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und das Bundeskriminalamt eine Webseite eingerichtet, auf der man unkompliziert überprüfen kann, ob der eigene Rechner Opfer des "DNS-Changers" geworden ist.
Falls die Seite erkennt, dass ein Computer befallen ist, erhält der Nutzer dort auch ausführliche Informationen darüber, wie er den "DNS-Changer" und etwaige weitere Schadsoftware von seinem Rechner entfernen kann.
Hier können Sie Ihren Rechner überprüfen : www.dns-ok.de
(josi)