Hamburg. Wie es Malariaparasiten gelingt, in die roten Blutkörperchen des Menschen einzudringen, haben jetzt Forscher des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNI) und des Burnet Instituts in Melbourne (Australien) herausgefunden. Die Ergebnisse eröffnen neue Ansätze zur Prävention und Behandlung der Malaria.

Das Eindringen in die roten Blutkörperchen ist die Voraussetzung für das Überleben der Malariaparasiten im Menschen. "Dazu heften sich die Parasiten zunächst fest an die Blutkörperchen an und senden dann eine Art inneres Signal, das die Invasion in die Zellen auslöst. Wenn es uns gelingt, diesen Mechanismus zu unterbinden, würden Malariaerreger keine Chance mehr haben, uns zu infizieren", erklärt Dr. Tim Gilberger, Leiter der Malaria-Forschungsgruppe am BNI.

Gemeinsam mit den australischen Kollegen haben die BNI-Forscher nun einen entscheidenden Aktivierungsprozess der Invasionsmaschinerie entschlüsselt. Daran ist ein Protein (AMA1) beteiligt, das sich auf der Oberfläche des Parasiten befindet. Dieses Oberflächenprotein bindet den Malariaparasiten eng an das rote Blutkörperchen. Jetzt fanden die Wissenschaftler heraus, dass der Parasit dieses Oberflächenprotein zunächst mithilfe eines Enzyms, der sogenannten Proteinkinase A, aktivieren muss. Die Schlüsselprozesse dieses Vorgangs zu verhindern sei ein attraktiver Ansatzpunkt für Impfstoffe und Medikamente, sagt Gilberger.

Etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung sind der Malaria ausgesetzt, mit jährlich mehr als 500 Millionen registrierten Fällen. Die Krankheit ist für mehr als eine Million Todesfälle pro Jahr verantwortlich. (HA)