Dr. Carsten Schirarend, Wissenschaftlicher Leiter des Botanischen Gartens Klein Flottbek:

Die Zwiebel weiß es nicht, wohl aber der Spross, der im Frühjahr austreibt. Er orientiert sich an der Schwerkraft der Erde. Wenn die Wachstumsrichtung durch einen Reiz bestimmt wird, heißt dies in der Botanik Tropismus. Ist die Schwerkraft der Reiz, spricht man von Geotropismus. Er bestimmt das Pflanzenwachstum im Boden: Wurzeln streben in Richtung des Reizes, also nach unten gen Erdmittelpunkt, Sprossen wachsen in die entgegengesetzte Richtung. Wird eine Zwiebel kopfüber in die Erde gesteckt, kringelt sich der Spross um sie herum. So etwas sieht man auch in der Vorratskammer bei überlagerten Speisezwiebeln. Wenn der Spross aus dem Boden herauswächst, bildet das Sonnenlicht einen noch stärkeren Wachstumsreiz.