Von mehr als 100 überprüften Ökostromtarifen beurteilt die Zeitschrift "Ökotest" (Heft 4/2010) nur elf als rundum glaubwürdig. Diese Tarife stammen alle von Anbietern, die ausschließlich Ökostrom vermarkten. Besonders erwähnt wurden Naturstrom, Lichtblick, Naturwatt und Greenpeace Energy, weil sie einen breiteren Öko-Energiemix mit neuer Technologie anbieten.

Oftmals gab es Unstimmigkeiten, wenn der Versorger parallel konventionellen Strom vertreibt. So kauften die Flensburger Stadtwerke Strom aus einem Schweizer Wasserkraftwerk, dessen Eigentümer ihrerseits deutschen Kohlestrom erwarben, um ihre Schweizer Kunden zu beliefern. Bei Wasserkraft sollten die Kunden generell nach der Herkunft fragen, raten die Ökotester: "Grundsätzlich inakzeptabel ist Strom aus alten Wasserkraftwerken zum Beispiel in Österreich oder Norwegen. Er wird ohnehin erzeugt, lediglich grün eingefärbt und dann unter Umständen sogar mit Aufpreis verkauft."

Sehr viel großzügiger vergab das Öko-Institut seine Top-Bewertung. Unter www.ecotopten.de listet es 15 bundesweite und 121 regionale oder lokale Ökostromtarife auf, die den Kriterien des Instituts genügen. Dazu gehört, dass "das Stromprodukt signifikant dazu beiträgt, dass Neuanlagen zur Stromproduktion aus regenerativen Quellen oder aus umweltfreundlicher und effizienter Kraft-Wärme-Kopplung entstehen". Zudem darf der grüne Strom höchstens20 Prozent teurer sein als der Durchschnitt beim konventionellen Strom.

Für den Umstieg auf erneuerbare Energien wollen mehrere Umweltverbände in einer "Ökostrom-Wechselwoche" (10.-18. April) werben, darunter der Deutsche Naturschutzring. Er empfiehlt die Elektrizitätswerke Schönau, Greenpeace Energy, Lichtblick und Naturstrom.