Selbst im dichten Wald oder in großen Gruppen gelingt es Fledermäusen, beim schnellen Jagen ihrer Beute nirgendwo anzustoßen. Mit welchem Trick sie dabei arbeiten, haben jetzt Forscher aus den USA und Japan mithilfe winziger Mikrofone herausgefunden: In Umgebungen mit vielen Hindernissen stoßen die Tiere häufiger ihre Ultraschalltöne aus und verschieben dabei die Frequenz, um die Echo-Antworten auseinanderhalten zu können. Obendrein speichern Fledermäuse offenbar mentale Muster ab, um Ursprungston und Echo schneller zuordnen zu können. Die Details schildern die Forscher in den "Proceedings of the National Academy of Sciences Early Edition".

Wie die Forscher feststellten, greifen die Fledermäuse zur Frequenzmodulation, um die Töne auseinanderzuhalten: Sie heben die Frequenz des ersten ihrer Doppeltöne um drei bis sechs Kilohertz nach oben und senken den zweiten um dasselbe Maß. Diese nur geringe Frequenzverschiebung stellt sicher, dass die Töne innerhalb des gesamten Frequenzbereichs von 75 bis 85 Kilohertz Breite bleiben, in welchem Fledermäuse orten. Trotzdem verbessert die gezielt veränderte Tonstruktur das Wiedererkennen der Echos. Offenbar erstellen die Fledermäuse sogar eine mentale Schablone für jedes Paar von ausgesandtem Ton und zugehörigem Echo. So können sie die passenden Töne schneller zuordnen. Allerdings sparen die Flattertiere Energie und nutzen diese Frequenzverschiebung nur, wenn sie notwendig ist - sobald sie wieder in ruhigere Umgebungen fliegen, endet der Aufwand.