Das südlichste Korallenriff der Welt hat wegen des Klimawandels zum ersten Mal einen Großteil seiner Farbenpracht verloren. Wie der australische Wissenschaftler Peter Harrison sagte, ist ein Anstieg der Wassertemperatur um zwei Grad für das Ausbleichen der Korallen verantwortlich, die die Lord-Howe-Insel etwa 600 Kilometer östlich von Sydney säumen. "Wir hoffen, dass sich die überwiegende Mehrheit der Korallen erholen kann, aber im Moment steht das ganze System auf des Messers Schneide", sagte Harrison, der das Riff seit 1993 beobachtet.

Das warme Wasser strömt aus tropischen Gebieten um das berühmte Great Barrier Reef, das weltweit größte Korallenriff an der australischen Ostküste, nach Süden. Harrison führt den Anstieg der Wassertemperatur auf den Klimawandel zurück und warnte vor weiteren negativen Folgen der Erderwärmung auf das Riff. Die Korallenbleiche sei eine "Warnung".

Wenn Korallen ausbleichen, stoßen sie die Algen ab, die sonst für ihre bunte Färbung sorgen. Laut Harrison kann das Riff rund um die Lord-Howe-Insel, das zum Weltnaturerbe der Unesco gehört, überleben, wenn sich das Meerwasser schnell wieder abkühlt. Um sich von der Bleiche zu erholen, bräuchten die Korallen aber Jahrzehnte. Das warme Wasser wirkt auch negativ auf eine Seeanemonenart, die seltenen Fischen Schutz bietet.