Schon bevor das Küken aus dem Ei geschlüpft ist, hat seine Mutter ihm Informationen übermittelt, die sein späteres Bettelverhalten beeinflussen. Dies fanden Zoologen der Universität Cambridge heraus. Sie tauschten die Eier verschiedener Nester von Kanarienvögeln aus, sodass die Küken in einer Umgebung aufwuchsen, die nicht zu den Informationen passte, die ihnen ihre Mutter beim Brüten übermittelte.

Unterschiedliche Brutkonditionen teilen dem werdenden Vogel im Ei offenbar mit, wie er nach dem Schlüpfen am effektivsten um Futter bettelt. "Wenn er die Nachrichten beachtet, gewinnt der Nestling schneller an Gewicht, weil das Betteln zur Nahrungsversorgung durch die Eltern passt", erklären die Forscher. "Dadurch vermeiden die Jungen, dass sie weder zu wenig verlangen noch Kraft vergeuden für unbelohntes Betteln." Beim experimentellen Eiertausch zeigte sich, dass die Brut dabei mehr leidet als die Elternvögel.