Der Frost hat auch vor den Amphibien nicht haltgemacht, die im Schlamm am Grunde von Gewässern überwinterten.

Wenn sich das Eis zurückzieht, könnte sich auf einigen Gartenteichen ein trauriges Bild ergeben: Bauch oben treiben dann die Opfer des Winters an die Wasseroberfläche - Fische und Frösche. Der Naturschutzbund Niedersachsen meldet bereits zahlreiche Anrufe, "mehr als in den Vorjahren", so Amphibienexperte Uwe Baumert. "Der Frost hat auch vor den Amphibien nicht haltgemacht, die im Schlamm am Grunde von Gewässern überwinterten." Zwar sterben auch in milderen Wintern die schwächeren Tiere, doch haben selbst die stärkeren kaum eine Überlebenschance, wenn der Teich komplett zufriert oder kaum noch Sauerstoff enthält.

"Viele Teiche sind zu klein und vor allem zu flach angelegt", so Baumert, "der Wasserkörper sollte auf jeden Fall mehr als einen Meter tief sein, die tiefste Stelle ruhig gut 1,40 Meter messen." Weitere Fehler wurden bereits im Herbst gemacht: Verfaulendes Laub am Teichgrund zehrt Sauerstoff, abgeschnittene Pflanzenhalme von Iris, Rohr- oder Igelkolben berauben die Teichbewohner ihrer natürlichen Lüftungsanlage. Denn in den Halmen ist selbst bei (leichtem) Frost noch ein Gasaustausch möglich, Faulgase können durch sie entweichen.

Viele Tiere verenden, wenn über längere Zeit eine dicke Eisdecke den Teich bedeckt. Aber auch der gut gemeinte Versuch, das Eis aufzubrechen, kann schaden, wenn dabei Erschütterungen entstehen. Dann erschrecken sich zum Beispiel Fische und verbrauchen zusätzlich Sauerstoff. Wer den Tieren jetzt noch helfen will, kann ganz vorsichtig beim Auftauen nachhelfen, etwa den schmelzenden Eisrand am Ufer anheben und das Eis brechen. So entstehen kleinere eisfreie Flächen mit vermehrtem Luftaustausch. Es hilft auch, den Schnee vom Eis zu fegen, um mehr Licht in den Teich zu lassen, damit die Unterwasserflora Sauerstoff produzieren kann. Bei sehr starken Nachtfrösten ist dies aber kontraproduktiv, denn die Schneedecke wirkt dann isolierend und schützt den Teich.