Die Gefahr von Feinstäuben aus Laserdruckern werde immer offensichtlicher, doch die Behörden nähmen sie nicht ernst genug, kritisiert Hans-Joachim Stelting von der Stiftung Nano-Control in Hamburg. Sie betreut bundesweit mehr als 2000 Erkrankte, bei denen der Verdacht besteht, dass die feinen Staubpartikel ihre Gesundheit ruinierten. Sie leiden unter Atemwegsbeschwerden, Kopfschmerzen, Hauterkrankungen, Erschöpfung, Konzentrationsstörungen. Stelting: "Da sich die verschiedenen Behörden gegenseitig den Schwarzen Peter zuschieben, haben wir eigene Untersuchungen machen lassen. Sie zeigen unter anderem, dass durch Druckerstäube oxidativer Stress entsteht, der Körperzellen schädigt und schwere Erkrankungen auslösen kann."

Chemische Analysen von sieben Tonern hätten ergeben, dass alle Produkte mit Schwermetallen belastet seien. Der ehemalige Kriminalkommissar ist selbst betroffen, kämpft seit Jahren für eine bessere Vorsorge. Die forderte auch Dr. Wolfgang Linck, ehemaliger Abteilungsleiter im Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), in der ZDF-Sendung "Frontal21. Problemen wie Dioxine, Pflanzen- oder Holzschutzmittel sei von der Bundesregierung mit deutlich mehr Sensibilität nachgegangen worden. "Diese Sensibilität im Sinne der Vorsorge vermisse ich hier."

Das Bundesinstitut hatte 2008 eine Pilotstudie veröffentlicht, die jedoch nicht abschließend klären konnte, wie hoch das Risiko durch Drucker-Feinstäube tatsächlich ist. Stelting fordert die Hersteller der Drucker auf, nicht länger auf weitere Ergebnisse zu warten, sondern Laserdrucker mit Filtern auszustatten: "Autobauer machen das schließlich auch; hier mauert eine ganze Branche."

Bitte vormerken: Das nächste Umwelt-Forum von NDR 90,3 und Hamburger Abendblatt wird sich dem Thema widmen am Mittwoch, 14. April, 18-20 Uhr. Nähere Informationen Ende März.