Seit gut drei Jahren gibt es ein allgemein anerkanntes internationales Gütesiegel für Biotextilien, das GOTS-Label (Global Organic Textile Standard). Das Zeichen hat die Ökomode in Schwung gebracht, bereits um die 2700 zertifizierte Anbieter nutzen das Bio-Label. Es legt fest, dass mindestens 95 Prozent der Textilfasern natürlichen Ursprungs sind und aus zertifiziert ökologischem Anbau (bei Wolle aus ökologischer Tierhaltung) stammen müssen. Die restlichen fünf Prozent können aus nicht-ökologischer Produktion kommen, dürfen aber nicht dieselbe Faserart sein wie die versponnenen Öko-Fäden. Auch ausgewählte Synthetikfasern sind erlaubt; bei Socken, Leggings und Sportbekleidung darf ihr Anteil auf 25 Prozent wachsen. Eine Light-Version des Labels begnügt sich mit einem Bioanteil von mindestens 70 Prozent. Er muss zusammen mit dem Label auf dem Etikett genannt sein (etwa: "Hergestellt aus 80 Prozent Bio-Baumwolle"). Genügend Rohstoff für Ökotextilien ist inzwischen vorhanden: Der Anbau von Bio-Baumwolle hat sich in wenigen Jahren vervielfacht - 2005/2006 wurden weltweit 38 000 Tonnen geerntet, 2008/2009 waren es 175 000 Tonnen. Dennoch liegt der Bio-Anteil am Baumwollmarkt nur bei 0,76 Prozent.