Niemals zuvor haben die Urgeschichtsforscher solch klare Einblicke in das Innenleben der urzeitlichen Saurier nehmen können wie heute. Die Technik macht das möglich. Die seltenen Fossilien müssen nicht mehr zerlegt werden, um sie im Detail zu analysieren. Computer liefern mithilfe von Röntgenaufnahmen aus dem Computertomografen (CT), kombiniert mit aufwendigen Computerprogrammen, zahllose Informationen, die früher verborgen blieben.

So sind die Wissenschaftler inzwischen dank der CT-Scans in der Lage, die erstaunlich großen Hohlräume im Schädel der Dinosaurier zu untersuchen. Eine spannende Frage: Wofür brauchten die riesigen Urtiere zum Beispiel überdimensionierte Nebenhöhlen? So sind große Theropoden wie Tyrannosaurus eine Art Hohlköpfe. 18 Prozent ihrer Schädel sind hohl. Diese Öffnungen nehmen den größten Teil der Schnauze und des Gaumens ein. Zehn weitere Nebenhöhlen zweigen in andere Regionen des Schädels ab. Wissenschaftler vermuten: Dieses komplizierte Höhlensystem könnte den gewaltigen Schädel leichter und stabiler gemacht haben. Möglich ist außerdem, dass die Hohlräume Teil eines Systems zur Temperaturregulierung waren oder den Sauriern Möglichkeiten der Stimmgebung eröffneten.

Die Ergebnisse der aktuellen Saurierforschung hat der britische Paläontologe Darren Naish von der Universität Portsmouth in einem neuen Buch zusammengestellt - für Laien verständlich und mit faszinierenden Darstellungen bebildert.

Buchtipp: Darren Nash, Die faszinierende Entdeckung der Dinosaurier, Theiss Verlag, Stuttgart, 29,90 Euro.