Das Smartphone soll zum neuen Flaggschiff im mobilen Internet werden. Im Frühjahr wird das Nexus One auch in Deutschland erhältlich sein.

Seine Online-Suchmaschine machte Weltkarriere. Jetzt greift der Internet-Riese Google Apples iPhone an. Gestern stellte das US-Unternehmen erstmals ein eigenes Handy vor, das im mobilen Internet zum neuen Flaggschiff werden soll. Das Smartphone mit der Bezeichnung Nexus One sei eine "großartige Verbindung von Form und Funktion", sagte Produktmanager Erick Tseng bei der Präsentation in der Google-Zentrale im kalifornischen Mountain View.

Das Nexus One mit seinem 9,4 Zentimeter großen, berührungsempfindlichen Bildschirm wird ab sofort in den USA, Großbritannien, Singapur und Hongkong, "im Frühjahr" auch in Deutschland verkauft. Ohne Vertrag kostet das Gerät bei Google 529 Dollar (366 Euro), mit T-Mobile-Zweijahres-Vertrag in den USA sind es 179 Dollar (124 Euro). In Europa soll das Nexus One auch mit anderen Netzbetreibern wie Vodafone vertrieben werden.

Trotz seiner geringen Ausmaße mit einer Tiefe von 11,5 Millimetern und einem Gewicht von 130 Gramm birgt das in Taiwan von HTC gefertigte Handy besonders leistungsfähige Bauteile. So ist der Snapdragon-Prozessor mit einer Taktrate von einem Gigahertz schneller als die meisten Konkurrenten. Mithilfe von zwei Mikrofonen auf Vorder- und Rückseite soll es möglich werden, beim Telefonieren Hintergrundgeräusche zu reduzieren. Die integrierte Spracherkennung macht es möglich, Anwendungen wie eine Kartensuche mit der Stimme zu steuern.

Das Nexus One tritt sowohl gegen das iPhone von Apple an als auch gegen andere Alleskönner-Handys mit dem Google-Betriebssystem Android - unter anderem von Samsung und Motorola. Das Google-Smartphone verfügt über die neueste Version dieses Systems (2.1) und legt natürlich einen besonderen Schwerpunkt auf Web-Anwendungen von Google. Fotos (mit einer Auflösung von fünf Megapixel) und Videos lassen sich einfach im Netz speichern oder zur Google-Tochter YouTube hochladen. Eine neuartige Wetteranwendung nutzt das GPS-Signal, um den Wetterbericht für den jeweiligen Standort anzuzeigen. Die Antwort von Apple lässt nicht lange auf sich warten. Ende des Monats will der Konzern seinen mit Spannung erwarteten Table-Computer vorstellen. Das Gerät soll einen berührungsempfindlichen Bildschirm mit einer Diagonale von zehn bis elf Zoll (rund 25 bis 28 cm) haben - und, wie bei der Geräteklasse üblich, keine Tastatur. Die Eingabe erfolgt dann über eine virtuelle Tastatur, die auf dem Touchscreen eingeblendet wird. Das Gerät soll im März auf den Markt kommen und etwa 700 bis 1000 Dollar kosten.