Forscher haben das Genom von Erzbischof Desmond Tutu (78) aus Südafrika entziffert. Die Gensequenz des Friedensnobelpreisträgers soll unter anderem dazu beitragen, die Verwandtschaftsverhältnisse der südafrikanischen Volksstämme zu klären. Das berichtet eine Gruppe um Vanessa Hayes von der Universität New South Wales (Australien). Die Forscher stellen ihre Resultate im Journal "Nature" (Bd. 463, S. 943) vor.

Nach dem DNA-Mitentdecker James Watson ist Tutu der zweite Nobelpreisträger, dessen Genom gelesen wurde.

Der Erzbischof war vor seiner Karriere in der anglikanischen Kirche Südafrikas als Lehrer tätig. Er war stark in der Anti-Apartheid-Bewegung engagiert. In Publikationen und auf seinen zahlreichen Auslandsreisen hat er sich für die Belange der schwarzen Bevölkerung eingesetzt. 1984 wurde er mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Tutu machte sich stets für eine Aussöhnung der unterschiedlichen Bevölkerungsschichten in Südafrika stark und wurde zu einer Symbolfigur für die Rechte unterdrückter Menschen.