Schon während der Schwangerschaft kann die Basis für eine spätere Zweisprachigkeit des Kindes gelegt werden, ergab eine Studie der kanadischen Universität von British Columbia, veröffentlicht in der Fachzeitschrift "Psychological Science". Es wurden zwei Gruppen Babys untersucht, von denen die einen im Bauch ihrer Mütter in einem englischsprachigen Umfeld heranwuchsen, die anderen außerdem die philippinische Hauptsprache Tagalog wahrnahmen. Dann wurde bei den Neugeborenen der Saugreflex gemessen, der durch Umweltreize ausgelöst wird. Bei Babys, die im Mutterleib nur Englisch gehört hatten, nahm der Saugreflex beim Tagalog deutlich ab. Bei denen, die als Ungeborene beide Sprachen kennengelernt hatten, gab es keine Unterschiede. Für sie bedeutet dies, dass sie bereits kurz nach der Geburt über Möglichkeiten verfügen, beide Sprachen nicht zu verwechseln. Das erleichtert den doppelten Spracherwerb.